Die Kirchenglocken von St. Katharina läuteten zur Begrüßung, als am 18. Juli die muslimischen Kinder aus der Keilberthschule wohlgeordnet in Zweierreihen am Platz vor der Kirche ankamen. Zuerst galt es einen Blick von außen auf die Kirche zu werfen - eine moderne Kirche und einer der neuesten Kirchen der Stadt, und gleich wussten einige, dass die älteste Kirche - Heilig Kreuz Fröttmaning - nicht weit entfernt ist.
In der Kirche ging es darum, etwas über die Bedeutung des Kreuzes für die Christen zu erfahren - in St. Katharina zieht das Kreuz ja alle Blicke auf sich, wenn man das Gotteshaus betritt. Der Ambo mit dem Lektionar darauf, der Altar mit Schale und Kelch und nicht zuletzt die Sedilien, Ort des Segens und der Sendung, machten die drei Grundvollzüge des Christentums deutlich: Den Glauben zu verkünden, in Gebet und Gottesdient zu feiern und mit dem Segen Gottes im Alltag zu leben.
An einzelnen Stationen erfuhren die muslimischen Kinder von ihren katholischen Klassenkameraden noch mehr über Weihwassser und Taufe, über Ambo und Altar, über die Marienfigur und den Rosenkranz. In der Sakristei schließlich wurden Türen geöffnet und die Gewänder der Ministranten und des Priesters in ihren leuchtenden Farben waren zu besichtigen. "Ihr fastet auch?", war die überraschte Frage eines muslimischen Jungen, als es um das Violett der Fastenzeit ging. Gemeinsamkeiten wurden da entdeckt - und es wurde deutlich, wie viel es noch zu fragen und zu erfahren gäbe.
In der Woche darauf war es dann Zeit für einen Gegenbesuch in der Moschee.